Was macht Kork so nachhaltig?

Kork wird als nachhaltiges Material immer beliebter, und das ist auch kein Wunder. Denn Kork bietet wie kein zweites Material unglaublich viele positive Eigenschaften. Doch was genau ist Kork, wie wird es hergestellt und was macht Material eigentlich so umweltfreundlich? In diesem Artikel erklären wir dir, was es mit Kork auf sich hat und warum wir uns bei unseren Produkten für dieses Naturmaterial entschieden haben.
Kork – ein vielseitiges Naturmaterial
Wenn es um Kork geht, denken die meisten zunächst an Kork Pinnwände oder Weinkorken. Dabei hat das Naturprodukt noch wesentlich mehr zu bieten: Aufgrund seiner hervorragenden wärme- und schallisolierenden Eigenschaften ist Kork zum Beispiel ein beliebtes Material für Fußböden, Wandverkleidungen oder Trittschalldämmungen. Aufgrund seiner guten Schwimmfähigkeit wurde das Material auch lange Zeit in der Schifffahrt verwendet, um Rettungsringe oder Bojen herzustellen, bevor es durch das vermeintlich günstigere Styropor ersetzt wurde und ein wenig in Vergessenheit geriet. Mit steigendem Umweltbewusstsein kommt Kork heutzutage aber zum Glück wieder öfter zum Einsatz und wird zur Herstellung von Modeaccessoires und Alltagsgegenständen genutzt wie Kork Handtaschen, Rucksäcken, Geldbörsen, Handyhüllen oder eben Yogamatten.
Neben seinem schönen natürlichen Aussehen ist Kork sehr leicht, elastisch, wasserfest, schwer entflammbar, schwimmfähig, antibakteriell und beständig gegen Witterungen sowie gegen Termiten. Und zu guter Letzt ist Kork ein nachwachsender Rohstoff, der zu 100 % nachhaltig, umweltfreundlich und recyclebar ist. Das macht Kork zum idealen Material nicht nur zum Verschließen von Weinflaschen, sondern auch für die Herstellung nachhaltiger Accessoires und Gegenstände für den täglichen Gebrauch.
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Woher kommt Kork eigentlich? Kork ist ein natürlich wachsender Rohstoff, der aus der Rinde der Korkeiche gewonnen wird. Die immergrüne Korkeiche existiert bereits seit mehreren Millionen Jahren und ist eine typische Baumart im westlichen Mittelmeerraum und in Nordafrika. Die weltweit größten Exporteure für Kork sind Portugal und Spanien, die zusammen etwa 75 % der weltweiten Korkproduktion ausmachen. Allein auf der iberischen Halbinsel werden jährlich 300.000 Tonnen Kork produziert.
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Im Laufe der Zeit hat die Korkeiche gelernt, sich an die teils rauen Bedingungen der Mittelmeerküste anzupassen und eine besonders dicke Rinde aus Kork ausgebildet, die die empfindliche innere Schicht des Baums vor Dürre, Waldbränden und starken Temperaturschwankungen schützt. Und genau diese dicke Korkschicht ist es, welche die Korkeiche von anderen Bäumen unterscheidet und für uns Menschen so interessant macht.
Wie wird Kork gewonnen?
Es dauert 25 Jahre, bis eine Korkeiche zum ersten Mal geerntet werden kann. Danach kann der Baum etwa alle 9 bis 12 Jahre geerntet, werden, wobei der qualitativ beste Kork bei der zweiten, dritten und vierten Ernte erreicht wird. Korkeichen können bis zu 200 Jahren alt werden, in Ausnahmefällen sogar bis zu 500 Jahre. Dies ergibt bis zu 19 Ernten im Laufe eines Lebens.
Das Tolle daran ist: Für die Korkernte muss kein einziger Baum gefällt werden. Um an den Kork zu gelangen, wird lediglich die Rinde des Baums abgeschält. Dabei ist die Korkeiche der einzige Baum auf der Welt, dessen Rinde am lebenden Stamm geerntet werden kann, ohne dass der Baum abstirbt. Die Ernte findet zwischen Mai und August statt und wird von erfahrenen Erntearbeitern durchgeführt, die den Kork von Hand schälen und dabei streng darauf achten, den empfindlichen Baumstamm während der Ernte nicht zu verletzen. Die besondere Vorgehensweise der Korkernte wird staatlich überwacht und seit Generationen weitergegeben.
Was macht Kork so umweltfreundlich?
Eine Korkeiche, die regelmäßig geerntet wird, bindet bis zu drei mal mehr CO₂ aus der Luft wie solche, die nie in ihrem Leben geschält werden. Dies liegt daran, dass der Baum nach jeder Ernte neue Rinde produzieren muss. Während die Rinde nachwächst, bindet sie CO₂ aus der Luft. Nach jeder Ernte absorbiert die Korkeiche mehr CO₂, um die Rinde zu regenerieren. Zudem wird eine Korkeiche, die regelmäßig geerntet wird resistenter gegen Feuer und bildet dickere Korkschichten aus. Deshalb stellt die aktive Pflanzung und Nutzung von Korkeichen durch den Menschen einen positiven Beitrag zum Klimaschutz mit einer hervorragenden Ökobilanz dar. Der staatlich überwachte Anbau und die streng kontrollierte Ernte sorgen zudem dafür, dass Korkeichenbestände aufgeforstet werden und gleichzeitig nicht zu viel geerntet wird.
Korkeichen als Heimat für viele Tierarten
Die Wälder der Korkeiche sind nicht nur Heimat für viele verschiedene Pflanzenarten. Sie beherbergen auch eine ganze Reihe einzigartiger und bedrohter Tierarten und zählen zu den biologisch reichsten Biotopen der Welt. Neben verschiedenen Vogel- und Adlerarten ist hier der iberische Luchs Zuhause, der als die weltweit am stärksten bedrohte Wildkatzenart gilt. Sein Überleben hängt eng mit dem Erhalt seines Lebensraumes zusammen. In den Korkeichenwäldern findet er die optimalen Lebensbedingungen. Der Bau von Straßen, Bahntrassen und Gas-Pipelines sowie die Anpflanzung von Monokulturen wie Eukalyptus- und Kiefernwäldern bedrohen jedoch seine Lebens- und Jagdreviere. Durch die Nutzung von Kork werden der Erhalt und die Wiederaufforstung der Korkeichenwälder gefördert, was letzten Endes die Sicherung der Lebensräume des iberischen Luchses und vieler weiterer Tierarten unterstützt.
Yogamatten aus Kork
Für unsere Yogamatten haben wir uns ganz bewusst für Kork entschieden. Denn das Material erfüllt all unsere Anforderungen an eine wirklich nachhaltige Yogamatte. Für unsere Matten verwenden wir nachhaltig geernteten Kork aus Portugal. Die Unterseiten bestehen aus Korkmehl, einem Restprodukt der Korkproduktion sowie recyceltem Latex. Auf diese Weise müssen für die Herstellung unserer Matten nicht so viele neuen Ressourcen verwendet werden. Durch die lokale Produktion in Portugal können außerdem lange Transportwege vermieden werden. Darüber hinaus leisten wir auf diese Weise unseren Beitrag zum Erhalt eines traditionellen portugiesischen Handwerks und zum Schutz der wertvollen Korkeichenwälder.
